Charlottenburg-Wilmersdorf

Charlottenburg-Wilmersdorf: Berlins alter Westen.

Mehr als ein gutbürgerlicher Bezirk

Charlottenburg-Wilmersdorf ist für vielerlei bekannt, natürlich auch für die diversen Shoppingmöglichkeiten am Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße. Hier findet man für jeden Geldbeutel, von H&M bis hin zu Luxusboutiquen wie Chanel, alles was das Herz begehrt. Auch die zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants rund um den Savignyplatz sind fast jedem ein Begriff, aber auch das kulturelle Angebot an Theater, Kabaretts, Museen und Opern, sowie Großveranstaltungen im Berliner Olympiastadion ziehen täglich tausende Personen in den Großbezirk.

Charlottenburg-Wilmersdorf ist ebenfalls als bedeutender Wissenschafts- und Forschungsstandort zu beurteilen, denn nicht nur Universitäten, wie die TU oder die Universität der Künste und das Heinrich-Hertz-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft haben sich hier angesiedelt.

Berlinbesucher kennen in Charlottenburg das Messegelände mit ca. 160.000 m² Ausstellungsfläche, das Internationale Congress Centrum (ICC), das größte seiner Art in Europa, und den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Das ICC ist seit 2014 geschlossen und wird umfassend saniert. Für diesen Zweck wurde die Deutschlandhalle abgerissen und an ihrem Standort eine neue Kongresshalle – der City Cube errichtet.

Viele weitere Unternehmen haben Charlottenburg-Wilmersdorf als Standort auserkoren und es sollen noch weitere folgen, sodass der Bezirk weiter an Bedeutung als Wirtschaftsstandort gewinnen wird – und das nicht nur, weil hier die IHK und das Handelsregister beheimatet sind.

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Wo so viel studiert, geforscht und gearbeitet wird, muss man aber natürlich auch wohnen können. Charlottenburg bietet vom Gartenstadtcharakter bis hin zum Großstadtleben alles. Ruhleben und Eichkamp sind Ortsteile mit dem bereits erwähnten Gartenstadtcharakter und lassen ein naturnahes, ruhiges und trotzdem hochwertiges Leben zu. Eichkamp zählt sogar beim Sozialindex zu den Top-Ten- Wohnlagen Berlins. Die Stadtteile Westend und das Gebiet um die Heerstraße sind reine Wohngegenden, wobei die Heerstraße zu beiden Seiten edle Villen bietet – einige Adressen südlich der Heerstraße zählen sogar zu den nobelsten Berlins. Westend war einst besonders bei Prominenten beliebt, da das Villenviertel gleichzeitig ein angenehmes, ruhiges Wohnen und doch die Nähe zur City ermöglicht.

So unterschiedlich die Areale um den Lietzensee und den Kurfürstendamm auch sein mögen, beide zählen zu den Top-Adressen, wenn es um das Wohnen in Berlin geht. Lietzensee besticht durch die naturreiche Umgebung und die Wohnungen mit direktem Blick auf den See sind selbstverständlich heiß begehrt, jedoch kaum noch zu ergattern, und wenn, dann zu exorbitanten Preisen, die aber dann auch gern gezahlt werden. Wer hier wohnt, zieht auch nur ungern wieder weg.

Wer eher den Großstadttrubel mitten in der City sucht, zieht in eine großzügige, edle Wohnung in einem der sanierten Altbauten in den Seitenstraßen vom Kurfüstendamm oder rund um den Savignyplatz. Der Ortsteil Charlottenburg selbst steht neben dem Schloss für das gutbürgerliche Leben im alten Berliner Westen. Die Straßen sind vornehmlich durch sanierte Altbauten und neuere Wohnhäuser geprägt. In manchen Straßenzügen findet man sogar noch liebevoll gestaltete Vorgärten vor herrschaftlichen Gründerzeitbauten.

Das nördliche Charlottenburg ist für Familien mit nicht ganz so riesigem Geldbeutel genau das Richtige um trotzdem in einem angenehmen Wohnviertel zu leben. Der Volkspark Jungfernheide ist quasi direkt vor der Tür und wer mag, findet bestimmt in einer der Laubenkolonien noch ein kleines Grundstück für die Wochenenden. Das östliche Charlottenburg grenzt an Moabit und zählt mit einer Mischung aus Wohnen und Gewerbe nicht zur 1A-Wohnlage im Bezirk.

Auch Wilmersdorf hält für verschiedenste Lebens- und Wohnsituationen das passende Angebot bereit, wenn auch stets in gehobenerem Standard. Die Wohnfläche im Stadtteil ist von Natur aus etwas knapper, denn fast 50 % der Fläche werden von Wald- und Wasserflächen eingenommen. In keinem anderen Teil Berlins ist die Immobiliennachfrage höher und die Leerstandsquote geringer. In Wilmersdorf liebt man es großzügig, auch wenn die Kaufpreise nirgends in Berlin höher sind als hier. Solvente Mieter und Wohnungseigentümer leben in erstklassigen Neubauten oder top sanierten Altbauten, ob am Olivaer-, Rüdersheimer-, Prager- oder Ludwigkirchplatz scheint dabei eher eine Frage der Nuancen. Selbst die alten Miethauskasernen Wilmersdorfs sind nicht mit denen im Prenzlauer-Berg oder Kreuzberg zu vergleichen, denn die Fassaden sind prunkvoll gestaltet, die Wohnungen großzügig geschnitten und die Vorgärten sehr gepflegt.

Schmargendorf hingegen wirkt eher kleinstädtisch. Von kleineren Miethäusern, über  Kleingartenkolonien bis hin zu schlichten Ein- bzw. Mehrfamilienhäusern ist hier alles zu finden und vor allem noch bezahlbar. Auch die Wohnungen am S-Bahnhof Halensee, die sich in abwechselnden Alt- oder Neubauten befinden, sind preislich legitim und erschwinglich. Im Gegensatz dazu stehen die sich ebenfalls in Halensee befindlichen freistehenden Villen und prunkvollen Miethäuser. Sie zählen zu den begehrtesten und teuersten Wohnlagen Berlins, wie fast jeder Ortsteil im Großbezirk. Besonders die diversen Grünanlagen in Halensee machen den Stadtteil zu einem sehr attraktiven für Familien.

Übertroffen wird diese Lebensqualität nur noch von Grunewald. Um die Königsallee herum sind vor allem hochherrschaftliche Villen aus der Zeit um 1900 prägend, wobei sie größtenteils nur noch gewerblich genutzt werden. Die neueren Bauten, wie zum Beispiel die aus den 1960er Jahren, sind eher funktional gestaltet, wohingegen sich Stadtvillen aus den 1980er Jahren moderner Formensprache annehmen oder auch der umgebenden Bebauung anpassen. Die Lage ist es, die den Ortsteil ausmacht. Natur und die Westberliner City sind gleichermaßen schnell zu erreichen, man lebt hier abgeschieden und unter sich, jedoch immer noch nah am pulsierenden Leben der Stadt.

Nicht von ungefähr zählt Grunewald zu den beliebtesten und teuersten Ecken Berlins. Hier wohnen bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft oder Kultur direkt neben den sehr gut verdienenden Ärzten oder Rechtsanwälten. Das hat natürlich auch seinen Preis. Wer in Grunewald eine Wohnung oder ein Haus erwerben möchte, kommt dabei selten unter einen Kaufpreis von 4.000 €/m². Seit 2007 hat das Kaufpreisniveau in der Region eine Entwicklung von über 65 % aufwärts gemacht. Sehr zum Ärger der Mieter hat auch die Entwicklung der Mietpreise um 21 % zugelegt, sodass eine Nettokaltmiete von 12 bis 15 €/m² zu entrichten ist. Im restlichen Charlottenburg-Wilmersdorf konzentriert sich das Angebot fast ausschließlich auf Eigentumswohnungen, die es zumeist ab 3.000 €/m² zu kaufen gibt.

Das gilt selbst für exponierte Lagen am Kurfürstendamm oder an der Spree, auch wenn in diesem Preisniveau Abstriche bei der Wohnungsqualität hingenommen werden müssen. Das Preisniveau schwankt zwischen 9 €/m² in den nördlichen Wohngebieten und 13 €/m² Nettokaltmiete in Ku’damm-Nähe. Wer also eine ruhige, naturumgebende und trotzdem citynahe Wohnung oder ein Haus sucht und etwas tiefer in den Geldbeutel greifen kann, sollte in Charlottenburg-Wilmersdorf fündig werden.

  • Wer kennt nicht den Evergreen „Marmor, Stein und Eisen bricht“? 1965 kam das Lied von Drafi Deutscher in die Charts. Was viele nicht wissen: Drafi Deutscher wurde im Mai 1946 in Berlin Charlottenburg geboren.
  • Kurz nach dem Tod Sophie Charlottes erhielt die Siedlung gegenüber dem Schloss Lützenburg am 5. April 1705 von Friedrich I. den Namen Charlottenburg.
  • Charlottenburg war vor der Eingemeindung zu Berlin 1920 eine der reichsten Städte Deutschlands.
  • Die berühmte Currywurst wurde 1949 von Herta Heuwer in der Kaiser-Friedrich-Straße in Charlottenburg erfunden.
  • Das 1. reguläre Fernsehprogramm Deutschlands wurde 1935 über den Funkturm ausgestrahlt.
  • In Berlin-Grunewald leben 3 % der Bevölkerung des Bezirks auf mehr als einem Drittel dessen Gesamtfläche.
  • Das „Opernviertel“ rund um die Bismarckstraße ist abends einen Besuch wert, egal ob Deutsche oder Staatsoper.
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ÜbersichtCharlottenburg-WilmersdorfBerlinAbweichung
Fläche64,7 km²891,7 km²7,3% Anteil
Einwohner338.8313.711.9309,1% Anteil
Einwohnerdichte5.235/km²4.117/km²+ 25,8 %
Wohnungen184.7481.932.2969,6% Anteil
Wohnfläche je Wohnung78,6 m²73,2 m²+ 7,3 %
Wohnfläche je Einwohner42,8 m²38,1 m²+12,4 %
Personen je Haushalt1,831,92- 4,5 %
Pro-Kopf-Einkommen mtl.1.159 €1.015 €+14,4 %
Arbeitslosenquote7,1 %7,6 %- 6,6 %
Migrantenanteil40,4 %32,5 %+ 24,4 %
Ausländeranteil24,4 %19,6 %+ 27,4 %
Angebotsmieten (Mittelwert)12,77 €/m²9,83 €/m²+ 29,9 %
Angebotsmieten Neubau17,07 €/m²13,24 €/m²+ 28,9 %
m²-Preis ETW (Durchschnitt)4.199 €/m²3.292 €/m²+ 27,6 %
m²-Preis ETW Neubau5.819 €/m²4.590 €/m²+ 26,8 %
Angebotsmieten Häuser (Mittelwert)17,59 €/m²11,82 €/m²+ 42,8 %
Angebotsmieten Häuser Neubau19,46 €/m²12,98 €/m²+ 49,9 %
m²-Preis Häuser (Durchschnitt)6.368 €/m²3.599 €/m²+ 76,9 %
m²-Preis Häuser Neubau6.815 €/m²3.848 €/m²+ 77,1 %
Quellen: Statistisches Landesamt Berlin (2018); IBB (2018), BVBI (2019), IS24 (2019)
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